December 18, 2009

Einen letzte Gruss aus Afrika sende ich euch allen! ich hatte unvergesslich schöne Tage mit Fränzi in ihrer momentanen Heimat und komme am Montag mit einer totalen Reizüberflutung und bestimmt zitternd bei den Temperaturen in Deutschland an. Ich wünsche allen, die ich nicht mehr vor Weihnachten sehe, schöne stressfreie und harmonische Feiertage und einen guten Rutsch. Auf alle anderen freue ich mich sehr:) Seid herzlich umarmt, eure Anna


News from Kenya

December 9, 2009

Hey everyone,
how is life going? im Enjoying my holidays in Kenya a lot, even though it is not relly relaxing. Fraenzi and me had an awesome safari where we saw all the big fives (lion, elephant, lepard, buffelo and rhino) and a lot more. I loved especially the girafes, zebras were nothing special after the first day already, we learnt that hippos, birds and crododiles live peaceful together and the sunsets and rises were amazing. Lake Nakuru national park made the whole 4 days unforgettable. I felt like i was in a national geographic documentary. After that fraenzi and me took the nightbus to mombasa which was safe but very exciting anyway. as our ticket was issued wrongly, we “corrected it” and had a little discussion about our seats which someoneelse booked as well. However, we arrived in mombasa at 4 oclock in the morning and after some hazels, we lied at the perfect paradisebeach at 7.30:) i can tell you…it was amazibng. white beaches, blue clear water, palmtrees, sun and the living conditions were so high that you didnt feel like you were in africa at all. The only annoying thing were all the german tourists…
after 2 relaxing days we spend aday in mombasa..little india. It was so strange to walk there as a white women, not because everyone was black as you would think but almost all women were a full cover (dont knwo the english word t the whole cover in black that muslim women wear). Everything was indish and it was sooo hot. After a sweaty and interesting day we took again the nightbus and arrived in anirobi this morning. There we made a slumtour in Kibera, which was quite an amazing experience. people were so friendly and our fear that we make them feel like animals in a zoo disappeared quickly. It was terrible to see the living conditions but fraenzi and me were still surprised that we didnt feel too shocked. I guess we are prepared from Ethiopia and Zambia. Generally I must say Kenya is so much more developed, so much more modern, so much more happier and friendlier than Ethiopia. Im amazed by the huge difference and happy to see this other part of Africa as well. Tomorrow our last destination Zambia is on the plan. As we wont have any internet access there, i just send you all my love for a last time from Africa. I hope you are all getting ready for christmas.For those i wont speak or see before that: merry christmas! looking forward a lotto chatch up with you 2010! lots of love and thanks for your interests in my experiences in Africa! cant waitto share it more with you! All the best, take care, Anna


Neues aus dem Keniaurlaub

December 9, 2009

Hallo zusammen,

liebe Gruesse sende ich euch aus Kenia. Kaum zu glauben wie schnell die Zeit schon wieder vergangen ist. Unser letzter Tag hier gekommen und ich sage euch..es war unbeschreiblich toll,einzigartig, aufregend und auch wenn es nicht erholsam war, so war es wirklich ein grossartiger Urlaub:) Auf unserer Safari im Maassai mara Park haben wir alle Big Five (Loewe, Elefant, Leopard, Bueffel und Nashorm) gesehen und noch viiiiel mehr. Giraffen gehoeren ab jetzt zu meinen abosluten Lieblingstieren, Erdmaennchen sind wirklich goldige Wesen, Zebras sehen wirklich alle geich aus, auch wenn es heisst, jedes hat andere Streifen, Krokodile, Nilpferde und Voegel leben tatsaechlich alle friedlich zusammen und Garzellen sind gar nicht so elegant. Die Sonnenunter- und aufgaenge waren traumhaft schoen, das Camp, wo wir untergebracht waren, machte das Safarifeeling perfekt und der Abschluss im Lake Nakuru Park hat diese Erfahrung wirklich unvergesslich gemacht. Ich kann es kaum erwarten euch die fotos zu zeigen. Noch am gleichen Abend nach unserer Rueckkehr von der Safari haben fraenzi und ich uns keine Pause gegoennt und sind mit dem Nachtbus nach Mombasa. Nach einer sicheren aber doch aufregenden fahrt, auf der wir unser Ticket “berichtigen” mussten, was jemand fuer uns vorher falsch ausgestellt hatte, sind wir im Morgendunkeln um 4h voellig verwirrt in Mombasa angekommen. Unser Wunsch “to the next beach please” hat der Taxifahrer wohl um diese Uhrzeit nicht ernst genommen und fuhr uns zum Hafen. Dort warteten wir den Sonnenaufgang ab und nahmen dann Faehre und Minibus nach Diani Beach. Ein Paradies sag ich euch. WEisse Sandstraende, tuerkisblaues WAsser, Palmen, traumhafte Unterkuenfte, europaeische Supermaerkte, sehr hoher Lebensstandard und strahlender Sonnenschein. ICh kann dieses kleine Urlaubsparadies besonders denen empfehlen, die gern unter anderen Deutschen sind:) fraenzi und ich staunten nur…alle sprachen deutsch, selbst die Kenianer, denn es wimmelt nur von deutschen Touris. Man vergisst schnell, dass man in Afrika ist. GEstaerkt und fertig fuer das naechste Afrikaabenteuer stuerzten wir uns dann gerstern ins getuemmel nach Mombasa. Wir schwitzen uns fast tot und staunten ueber “little india”. denn so viele Inder und so viel indische Kultur haben wir nicht erwartet. Hinzu kam, dass die Stadt eindeutig muslimisch (indisch halt) gepraegt ist und sehr viele Frauen in Burkas herumliefen. Es war eine sehr spannende und interkulturelle Erfahrung. Voellig geschafft sind wir dann mit dem Nachtbus wieder nach Nairobi, wo wir heute morgen eine Slumtour gemacht haben. Im Gegensatz zum rest von Nairobi (er sich eher wie little new york” anfuehlt durch die modernen hochhaeuser und super strassen, vielen menschen in sehr guten klamotten…keine spur von afrika..war diese slumtour afrika pur. Es war wie im Film..wir liefen auf dieser Eisenbahnschiene lang, die mitten durch Kibera-slum fuehrt, ueberall spielten Kinder im Muell, es stank, aber alle waren sehr freundlich, laechelten und gruessten herzlich “Jambo” (swuaheli: hallo). Unsere Angst, wir wuerden die Menschen wie tiere im Zoo behandeln, loeste sich bald in luft auf. Nichtsdestotrotz waren wir beide nicht allzu geschockt von denLebensbedingungen der Menschen. Ich denke, wir sind durch Aethiopien und Sambia nun schon vorbereitet gewesen. Allgemein muss ich wirklich sagen, Kenia ist VIEL entwickelter, VIEL freundlicher, VIEL farbenfroher, VIEL herzlicher und VIEL moderner als Aethiopien. Es ist so spannend, diesen Kontinent in all seinen Facetten zu erfahren. Morgen geht es nun nach Sambia. Das ist dann meine letzte Station. Da wir dort vermutlich kein Internetzugang haben werden, verabschiede ich mich nun schon mal aus dem sonnigen, aufregenden und abewchslungsreichen Afrika und freue mich, die meisten von euch sehr bald zu sehen. Bis dahin eine schoene Vorweihnachtszeit, an die die ich nicht vorher sehe, frohe Weihnachten und einen gesunden Rutsch ins neue Jahr! seid fest umarmt, eure Anna


An exciting time is over

November 27, 2009

Hello everyone,

i am sending you a last message and goodbye from Bahir Dar. I finished my research with a great presentation yesterday and i must say even though i have no idea how i will analyze my data, i already feel like this work has been very useful for the local organizations and development work that is going on here. I guess thats the main thing:)

Even though i am a bit sad that things are over as these 3 months have been one of the most important times in my life, i am now looking forward to my holidays with my sister. Here our travelplan:

28.11. – 30.11. Addis

1.12.: Arrival in Nairobi and meetin Fränzi

2. – 5.12.: Safari im Masai Mara Nationalparc, Kenia

5.12.: Nightbus to Mombasa

6. und 7.12: Beach in Mombasa

7.12: Nightbus back to Nairobi

8. and 9.12.: Nairobi (Slumtour and citytour)

10.12: flight to Lusaka, Zambia, by bus to Livingston

11.-14.12.: Victoriafalls

14.-19.12: In Fränzi´s project site in Chalabesa/ Mpika

19.12.:by Bus back toLusaka

20.12.: Flight to Addis, Flight from Addis to Frankfurt

21.12: Arrival in Frankfurt at 5.50 Uhr

I dont think i will have much time and access to internet along the way. Therefore i already wish all of you a happy christmas and i am looking forward to see you again soon! lots of love from the sunny place Bahir Dar, XO Anna


Eine aufregende Zeit geht zu Ende

November 27, 2009

Hallo ihr lieben,

meine Zeit in Äthiopien geht dem Ende zu. Heute ist mein letzter Tag in Bahir Dar, da ich morgen mit dem Bus nach Addis fahre, dort noch 2 Tage verbringe und dann am Dienstag nach Kenia fliege. Ich freue mich riesig auf den Urlaub mit Fränzi und glaubt mir…ich hab jetzt dringend Urlaub nötig:)

Die Zeit hier war aufregend, spannend, unvergesslich, einmalig, wunderschön, interessant, herausfordernd, schwer und unverständlich. Von allen Gefühlen war etwas dabei und ich kann es nicht glauben, dass es vorbei sein soll. Ich habe gestern meine Forschung beendet, habe spannende und vorallem super Ergebnisse und habe sie hier bei SWHISA vor allen Mitarbeitern präsentiert. Es war ein richtiges Hochgefühl, ich habe super Feedback bekommen und wirklich das Gefühl, eine sinnvolle Arbeit gemacht zu haben. Nun beginnt die langweilige Arbeit des Daten analysieren und viel tippen. Aber wie gesagt…erstmal mach ich jetzt Urlaub:)

Ein unschönes Erlebnis war das Beenden der Arbeit mit meinem Übersetzer. Es gab einen heftigen Streit zwischen uns, weil er meinte, er hätte so gute Arbeit geleistet, dass er einen Bonus verdient hätte. Dem konnte ich leider nicht zustimmen. Es war frustrierend zu erkennen, dass wir mit unseren unterschiedlichen Verständnis von “guter Arbeit” nicht auf einen Nenner kamen und sämtliche Konfliktlösungsstrategien und interkulturellen Kompetenzen absolut für die Katz waren. Es ist dann schnell eskaliert, er drohte mir mit Polizei, beschimpfte mich, versuchte SWHISA und GTZ mitarbeiter gegen mich aufzuhetzen und lauerte mir zu Hause auf. Gott sei Dank hatte ich Hanne, Tazebew, die SWHISA und GTZ-Mitarbeiter, die mich alle unterstützen. Am Ende gab ich ihm trotzdem eine geringe Summe (umgerechnet ca. 13 Euro), weil ich mir wirklich nicht mehr zu helfen wusste. Diese Erfahrung hat mir nochmals verdeutlich, wie unvereinbar diese beiden Kulturen sind, wie viele Schwierigkeiten es gibt, wenn man denkt, jemanden einen Gefallen getan zu haben und wie viele Dinge man auch nach 3 Monaten in diesem Land nicht verstehen kann. Wie auch immer, ich habe alles abgeschlossen,verabschiede mich heute von allen hier und tue es auf diesem Weg bei euch:) Denn ich weiß nicht, wieviel Internetzugang und Zeit ich auf meiner Reise durch Kenia und Sambia haben werde. Hier mein Reiseplan:

28.11. – 30.11. Addis

1.12.: Ankunft Nairobi (mittags) und Treffen mit Fränzi

2. – 5.12.: Safari im Masai Mara Nationalpark, Kenia

5.12.: Nachtbus nach Mombasa

6. und 7.12: Strand in Mombasa

7.12: Nachtbus zurück nach Nairobi

8. und 9.12.: Nairobi (Slumtour und Stadttour)

10.12: Flug nach Lusaka, Sambia direkt mit dem Bus weiter nach Livingston

11.-14.12.: Victoriawasserfälle

14.-19.12: Bei Fränzi in Chalabesa/ Mpika und Umgebung

19.12.: per Bus zurück nach Lusaka

20.12.: Flug nach Addis, Flug von Addis nach Frankfurt

21.12: Ankunft in Frankfurt um 5.50 Uhr

Ich freu mich, wenn ich euch bald alle wieder sehe, wünsche euch eine harmonische, friedliche und stressfreie Vorweihnachtszeit (klingt komisch, denn ich fühl mich absolut nicht nach Weihnachten) und drücke euch aus der Ferne, bis bald eure Anna


Time is running fast

November 16, 2009

Another exciting week is gone and I have only 2 more weeks left in Ethiopia.  On the one hand, I am happy about that because it means that I will see Fränzi (my sister) soon, we will travel 10 days in Kenya, will do a Safari to Masai Mara, go to the beach in Mombasa, will see Nairobi and much more. After that we will also visit the Victoria Falls and go to the village where Fränzi works in Sambia at the moment. I cant wait and I am sooo excited to see other countries in Africa. On the other hand leaving Ethiopia means the end of one of my most important experiences. The fact that I finally saw the daily life in such a different country, that I was able to meet people who are the focus of my whole professional life, to see how people in rural Ethiopia manage their lives, to see development activities happening on the ground, share ideas with farmers and to be confronted with all the expectations of people towards me just because of my national background and skin color…all these are experiences who will influence my thinking and my worldview in the future. It is so important for me that I finally experienced this. I have the feeling that I really found a lot of answers and realized my dream. It is sad that this is over now. But I am sure, I will find new dreams and plans to realize:)

Last week I stayed in Bahir Dar, did some more expert interviews with government officials , went on field day trips with the GTZ to visit on of their projects and also one project of a finish development organisation. It was interesting to see the similarities and also small differences in the attitude and activities of the farmers compared with Arbaya. Additionally, it was so exciting for me to see development projects on the ground and in practise. GTZ has such a big name, but when you come to reality, they do not do anything else than the small NGO´s.

Another interesting experience last week was my visit in a hospital. No reason to worry. I just did not feel well for 2 days and the symptoms were similar to malaria, so everybody scared me and advised me to check in the hospital if it is malaria. Fortunately it was not (must have been bad food) and actually the day after I already felt much better. The hospital was a comparable clean place and quite organized. But the toilets were discusting.  However, I did not trust anything and was observing every single step what they did with my blood and data. The worst feeling was the fact that I was privileged to see the doctor first because I am white. There were a lot of sick people who were a lot worse than me and they had to wait for hours. Even though I said, i can wait and i am not too bad, they should take the others first, they told me I am the guest in this country and i am foreignee (thats how ethiopians call foreigners) so I can go first. No discussion was possible.

Anyway, after a 2 days i totally recovered, was fine, did my field trips and my work and for the weekend i went to Gonda with 2 swedish girls, one other german girl and 2 ethiopian guys. Gonda is a very impressive and historical town with a famous castle (world heritage), an impressive bath of a former emperor and lots of beautiful churches which really symbolise the ethiopian culture. we had a fun weekend together, went out at night dancing, drank traditional honey wine (very tasty) and enjoyed being a tourist. One moment sticks to my head: We were walking towards the castle and as usual there were lots of kids around us calling “mister, mister, where are you go? How are you? money?”. I was really annoyed by especially one little boy (maybe 8 or 9 years old). I told him that I am not a mister, because I am female. He did not understand and asked me without listening “mister, where are you from”. I said “i am a miss and i am from germany.” as if he learnt it by heart he said “oh germany is a nice country. You are lucky to live there. I am from Ethiopia. Very poor country.” I told him that he also can be proud of such a beautiful country and there can be a lot of hope, if people are willing to change”. He said “no we are poor. very poor country. You give me money?”. I found this attitude everywhere in the country and it really drives me mad. If the children don´t believe in their future and if they are told that other countries are so much better to live, how can be develop and bring any change here?!? I mean…yes, we have a much better life in Germany/ Europe and we are very lucky to live there. But if people in poor countries only focus on that, there is no development! I believe that there is absolutely no reason to compare this world always with the developed world. We have to focus on what is here, what can we do to improve the life here, what do people here need? only by this we can achieve development and avoid the negative development aid effects that I see here every day, everywhere.

However, I hope you all appreciate the nice living conditions in the nice places of this contradictory world. I hope you are all fine and enjoying what you are doing. I am looking forward to see most of you soon, all my love to you, XO anna


sorry for keep writing in german

November 8, 2009

Hey everyone, Salam, im sorry that i keep writing in german. I hope i will find time this week to write in English as well.

However, i am going very well. I had a such a great and overwhelming week at my research site. I finally did all these things i was always dreaming of. I sat in a real ethiopian home, in a totally remote and rural area, i had local food and drinks with the people, i visited a school in a farmer place, read stories out of english school books for the children, visited water harvesting structures and irrigation schemes and actually experiences “development work” from the positiv and negativ side. The past 2 months have been really challenging but probably one of the most important experiences in my life. Now i have 3 weeks left in which i will finish my research and also do some of the tourist things that i kept saying “i have so much time, i will do it later”. Now is the time “later”. I hope to find time to write more detailed about all these impressions but for now…just look at some of the photos:) all the best and all my love to you, XO anna


Unvergessliche Erlebnisse und wertvolle Erkenntnisse

November 8, 2009

Salam (Amharisch: Hallo),

Mal wieder ist eine Woche wie im Flug vergangen und es war wohl eine der wichtigsten, schönsten, lehrreichsten und faszinierensten Wochen, die ich bisher erleben durfte. Ich habe endlich meinen Traum verwirklicht. Ich habe GENAU das erlebt, was ich immer erleben wollte. Wegen solchen Erfahrungen in dieser Woche, bin ich hier her gekommen, hab ich immer das Ziel gehabt, eines Tages nach Afrika zu kommen. Ich habe endlich das Gefühl, ich bin angekommen!!!! Diese Euphorie bedarf natürlich Erklärung. Allerdings weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.

Ich war von Montag bis Freitag mal wieder an meinem Forschungsort in Arbaya. Das stimmt nur zur Hälfte, denn Arbaya ist das Dorf, wo ich untergebracht bin, doch meine eigentliche Forschung mache ich in 2 Bewässerungssystemen im Umkreis von 10 km von Arbaya. Bisher war nur eines der beiden Bewässerungssysteme (Gurumbaba) zugänglich, da das andere (Menti) nur in der Trockenzeit erreichbar ist. Somit musste ich warten, bis der Wasserspiegel in den Flüssen gesunken ist und die “Straße”, also der Weg über Felder, durch Büsche, Flußbetten und Erdrutschspalten, wieder rekontruiert ist. Am Dienstag war es soweit. Für die 10 km von Arbaya nach Menti haben wir knapp 2 std. gebraucht. Ich staunte nur über die Landschaft, aus allen Ecken und Büschen kamen Kinder angerannt, die mich erst unsicher, dann mit einem strahlenden Gesicht begrüßten. Angekommen in Menti war ich von der Freundlichkeit und der positiven Atmosphäre fasziniert. Ich spürte, dass die Menschen glücklich waren, nach Monaten der Abgeschiedenheit, Besucher (und dann auch noch eine Weiße, wahrscheinlich die erste, die je da gewesen ist) in ihrem bescheidenen Dorf begrüßen zu dürfen. Mein Übersetzer und die Mitarbeiter der “Dorfadministration” stellten mich und mein Vorhaben vor. Ganz anders als in Gurumbaba, wo ich vorher Interviews geführt habe, waren die Menschen ganz wild darauf, an meiner Forschung teilzunehmen. Mehr als ich eigentlich brauchte, fragten mich, ob sie den Fragebogen nicht auch beantworten könnten. Auch in den Fokusgruppen, wo ich gruppendiskussionen geführt habe, waren die Menschen engagiert und wild drauf, dabei zu sein. Ich war sehr begeistert, doch ebenso besorgt, dass dies alles in einem großen Chaos endet und ich meine “Struktur”, die wichtig für die Methodik der Forschung ist, nicht beibehalten konnte. Doch es klappte alles soweit gut. Innerhalb von 3 Tagen hatte ich 35 Interviews und 4 Fokusgruppendiskussionen durchgeführt. Die Faszination der Menschen, was mich betrifft, nahm in diesen 3 Tagen nicht ab. Ich hatte ständig Trauben von Kindern um mich herum, die Männer guckten mich aus ihren riesen großen dunklen Augen an, aus denen ich nicht das geringste lesen konnte, die Frauen lächelten mich freundlich und unsicher an, versuchten mir mit Händen und Füßen Dinge zu zeigen und lachten herzlich, wenn ich mit meinen 3 worten Amharisch glänzte. Ich wurde in zahlreiche Tukuls (typische äthiopische Hütten aus Stroh, Holz und Lehm) eingeladen, aß mit den Frauen und Kindern (die Väter waren auf dem Feld) Injiera (Nationalessen und einziges Essen der Farmer), trank Tala (selbstgebrautes alkoholisches und einziges Getränk in ländlichen Gegenden) und fühlte mich wie in einem Traum. Ich kann euch dieses Gefühl gar nicht genau beschreiben. Ich hätte vor Freude weinen können, denn genau so etwas wollte ich immer erleben. Diese Tukuls sind je nach Wohlstand der Familie zwischen geschätzten 5 und 15 qm groß, bestehen natürlich nur aus einem Raum, manchmal sind Lehmwände als Trennwand eingezogen, um den Kochbereich vom Schlafbereich zu trennen und sind das Heim von meist 4 – 10 Personen und Viehzeug (Hühner, Hunde, manchmal steckt ein Esel oder ein Pferd den Kopf herein). Ihr müsst euch vorstellen, so eine Hütte steht geschützt von einigen Büschen und Bäumen zwischen bewirtschaftet Feldern irgendwo in den äthiopischen Highlands, völlig unscheinbar, ohne Strom und Kommunikationsnetzwerk, Wasser wird von dem Fluß oder der Handpumpe geholt die meist in 1-4 km Entfernung liegt. Dort leben diese Menschen ihr leben lang, in der Regenzeit wie gesagt abgeschnitten von der nächst gelegenen Stadt (für uns Dorf) Arbaya, wo der nächste Markt ist. Neben den EInladungen in ihre Hütten, bekam ich unentwegt Geschenke. Farmer brachten mir Milch, die sie von ihren Kühen gemolken haben, andere brachten mir eine Art von Erbsen, die hier verbreitet ist. Die Kinder waren ganz wild darauf, mir ihre Schulbücher zu zeigen und wollten, dass ich ihnen daraus vorlese. Kinder lernen hier theoretisch von der ersten Klasse Englisch, allerdings ist die Qualität der Schulen (und besonders in diesen ländlichen Gegenden) so schlecht, dass selbst ein 8.Klässler mir nicht die Fragen (How are you? What is your name?) beantworten kann. NIchtsdestotrotz werden (theoretisch) alle Fächer ab der 5. Klasse auf Englisch unterrichtet, so dass ich ein Biologiebuch in die Hand gedrückt bekam und die Kinder mir mit Händen und Füßen zu verstehen gaben, ich solle ihnen doch mal erklären, was die Komponenten eines Mikroskops seien und was eine “Amoebe” sei. Ihr könnt euch vorstellen…das war unmöglich. Ich las ihnen dann eine Geschichte aus ihrem Englischbuch vor, über einen “dishonest man, who stole money”. Ich bezweifel, dass  auch nur eines der Kinder einen Teil der Geschichte verstand. Ich wurde dann von dem Direktor der nähstgelegenden Grundschule auf einen Besuch eingeladen. Ich freute mich wie ein Honigkuchenpferd und fühlte mich ein wenig wie damals in Ecuador, als ich dort 2 Wochen in der Schule Englischunterricht gegeben habe. Mit dem Unterschied, dass diese Kinder wirklich nichts erstanden, wenn ich mich vorstellte. Sie guckten mich mit ihren riesen großen dunklen Augen an, als erschiene ihnen ein Geist. Einige der Klassenräume waren tatsächlich feste Gebäude aus Lehm und mit Wellblechdach. Andere waren dann aus Brettern, Blättern und Gestrüpp gebaut. Einige der Klassenräume hatten Fenster, andere nicht. Einige hatten einen Lehmboden, andere Geröll. Die Lehrer, die angeblich Englisch unterrichteten, verstanden kein Wort von mir und der Direktor zeigte mir stolz sämtliche Schilder, Bilder und Wandgemälde, die auf dem Innenhof verteilt waren und Aufmerksamkeit und Aufklärung über HIV/Aids, Rechte und Pflichten eines äthiopischen Bürgers, die Regeln der Schule etc. bringen sollten. Ich war fasziniert, schockiert, begeistert und erschlagen von so viel gemischten Eindrücken. Einerseits war ich positiv überrascht, wieviel getan wird, wie viele Lehrer dort für verhältnismäßig wenig Schüler waren, wie gut der Direktor Englisch sprach, dass alle Tische und Stühle hatte, einige sogar Bücher. Doch andererseits war ich geschockt von so viel Mühe, die in den Schein dieser Schule gesteckt wurde, von so wenig Beachtung der Qualität und im Gegenzug dazu der übertriebenen Aufmerksam für Dinge, die “die internationale Gemeinschaft für wichtig empfindet”. Der Direktor betonte ständig, dass sie “internationale Prinzipien einhalten”, wie z.B. Frauen als Lehrer, Aufklärungsschilder über HIV/Aids, alte Steinreste im Innenhof von unterschiedlichen Regionen Äthiopiens, ein Lehrerzimmer etc. Doch das dieser Unterricht überhaupt keine Qualität und keine Förderung der Kinder beinhaltet, scheint hier keine Rolle zu spielen. Am Ende gab er mir einen “report” den ich mit nach Deutschland nehmen sollte, um Geld für die Schule zu sammeln.

Diese ganzen Begegnungen und Erfahrungen waren einzigartig und unvergesslich für mich. Doch es hat mich damit konfrontiert, wieviel Erwartungen die Menschen in mich stecken. Ein Mann kam zu mir und fragte mich, ob ich sein Auge heilen könnte. Als ich ihm mit Hilfe meines Übersetzers vermittelte, dass ich kein Arzt bin, sagte er, aber ich sei doch Foreigji (so werden hier Ausländer, besonders Weiße genannt) und dann müsste ich das doch können. Jeden Tag fragten mich alle, ob ich am nächsten Tag wiederkäme. Sie fragten mich, ob ich in Zukunft hier arbeiten werde und ihnen helfen werde, ihr Bewässerungssystem zu verbessern. Sie setzen große Erwartungen in meine Forschung und versprechen sich jetzt womöglich die große Wende. Das war ein sehr schweres Gefühl und ich hatte ständig die Befürchtung (und wahrscheinlich ist es auch die Realität), dass ich diese Menschen hier mit meinem Besuch eigentlich nur enttäuschen kann. Mir gingen Gedanken durch den Kopf: Wieviel Entwicklungshilfe ist gut? Ist Entwicklungshilfe überhaupt gut? Können Entwicklungshelfer (auch äthiopische Mitarbeiter der ORganisationen) überhaupt irgendwas gutes anrichten, denn wir können NIEMALS dieses Leben verstehen.

Nichtsdestotrotz habe ich auch die positiven Seiten gesehen. Die Handwasserpumpen beispielsweise sind eine echt Erleichtung, besonders für die Frauen und Mädchen. Die Menschen fiebern alle der geplanten Kontruktion eines “modernen” (also aus Zement gegossene Bewässerungskanäle) Bewässerungssystem entgegen und glauben, dass dies ihnen mehr Ertrag bringt.

Mit all diesen Eindrücken, Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen kam ich dann am Freitag völlig erschöpft zurück in die Zivilisation nach Bahir Dar. Ich freute mich auf das gute Essen bei Hanne, die saubere Umgebung und die Kommunikationsmöglichkeiten. Am Samstag unternahm ich deshalb erstmal einen Ausflug mit 2 Schwedinnen, die hier auch ihre Studienprojekt machen, zu einer historischen Kirche auf einer Insel im Tanasee. Wir sahen Nilpferde, Männer fischten auf ihren Papyrusbooten und jede Menge tolle Vögel und Obstbäume. Am Abend feierten wir dann den Abschied von 3 anderen SChwedinnen, die hier 3 Monate gearbeitet haben. Wir gingen in eine Bar, tanzten ausgelassen auf äthiopische und westliche Weise, fuhren zu 6. in einem Bajaj (so kleine Tuktuks, die wie ich bisher dachte allerhöchsten 4 Personen transportierten) und ich merkte mal wieder, wie unterschiedlich Europäer und Äthiopier in ihrem Temperament sind. Keiner saß, alle tanzten und die Männer waren die Stars der Tanzfläche.

Heute ist nun Sonntag und ich war mit Hanne lecker Essen, wir haben leckeren Avokadosaft am See getrunken und bei ca. 30 Grad die Sonne genossen. Ich kann es nicht glauben, dass wir schon den 8. November haben. Die Zeit verfliegt, was einerseits schön ist, denn ich freu mich riesig auf den tollen Urlaub in Kenia und Sambia mit Fränzi, und natürlich super doll auf daheim!!! Doch andererseits macht es mir Angst. Es geht wieder ein Abschnitt zu Ende, ein Traum geht in Erfüllung, aber ist dann auch in der Vergangenheit. Und wenn ich erstmal abgereist bin, muss ich alle Daten für meine Arbeit zusammenhaben, denn dann gibt es kein zurück mehr. Aber wie immer werde ich das auch schaffen und die letzten 3 Wochen noch so richtig genießen. Die kommende Woche bin ich in Bahir Dar, mache Tagesausflüge mit verschiedenen Projekten in die umliegende Region in verschiedenen Communities. Die Woche danach werde ich noch einmal nach Arbaya fahren, um den anderen Teil meiner Forschung in Gurumbaba abzuschließen. Dann bleibt mir noch eine Woche, um mich von allen zu verabschieden und meine ersten Ergebnisse meinen Helfer-organisationen vorzustellen! Zwischendurch will ich mir noch ein bisschen vom Land ansehen, denn das ist leider ein bisschen auf der Strecke geblieben. Ihr seht…langweilig wird mir nicht und ich hoffe, mich bald noch einmal melden zu können. Bis dahin habt ihr jetzt einen halben Roman bekommen….ich könnte noch sooooo viel erzählen, doch langsam tun mir die Finger weh:) Ich werde nun noch einige Fotos hochladen und dann zum Abendessen nach Hause fahren:) Ich drücke euch alle fest, hoffe es geht euch gut und ihr lasst euch von dem grauen Wetter nicht zu sehr die Laune verderben. Liebste Grüße aus dem sonnigen Bahir Dar, eure Anna


DANKE

October 31, 2009

Hallo ihr lieben!
ich möchte mich ganz ganz herzlich bei euch allen für die lieben Glückwünsche bedanken! ich habe mich sehr über all euren lieben Worte und Gedanken gefreut. Leider hab ich nicht viel Zeit. Ihr sollt nur wissen,dass ich ab Montag wieder in Arbaya bin und daher erst in einer Woche wieder berichten werde. Dann gibts mehr über meinen äthiopischen Geburtstag! DANKE DANKE DANKE!! ich grüße euch alle von Herzen, eure Anna


Zurück in der Zivilisation

October 28, 2009

Hallo ihr lieben,
da bin ich wieder…zurück in einer Umgebung mit Sitztoiletten, regelmäßigen (wenn auch kalten) Duschen, sauberen Wasser, anderem Essen als Injiera und an einem Ort, an dem Menschen Weiße zumindestens gewöhnt sind. Meine Woche in Arbaya war aufregend, anstrengend, chaotisch, prägend und auch ein wenig erfolgreich. Immerhin habe ich 33 Interviews mit Bauern gemacht und 4 Interviews mit Regierungsangehörigen, die in Arbaya arbeiten. Der Grund warum alles etwas chaotisch verlief, ist die Sprachbarriere und die andere Arbeitsmentalität. Die Englischkenntnisse der Bauern sind gleich null (nicht mal, hello how are you) und die der Regierungsmitarbeiter sind auf einer Skala von 1 bis 10 bei höchstens 3. Mein Übersetzer ist zwar eine kleine Hilfe, aber auch mit ihm habe ich Schwierigkeiten mich zu verständigen.
Dies kombiniert mit der Tatsache, dass sich keiner an Absprachen/ Termine/ Pläne hält bzw. es überhaupt nicht möglich ist, einen Zeitplan aufzustellen, zieht meine Arbeit erheblich in die Länge. Somit habe ich mich jetzt entschieden, nur eine intensive Fallstudie zu erheben und keine Vergleichsstudie zu machen. Dafür fehlt mir einfach die Zeit, da ich nun noch 4 1/2 Wochen in Äthiopien habe. 2 Davon (nächste Woche und dann nochmal in 3 Wochen) muss ich wieder für jeweils eine Woche nach Arbaya. Naja..soweit zu meinen Pflichten 🙂

Doch wie habe ich die Zeit in Arbaya erlebt und wie geht es mir hier eigentlich…
Ich muss sagen, ich war froh, als ich schon am Samstag (und damit früher als erwartet) wieder nach Bahir Dar fahren musste, da das Auto hier gebraucht wurde. Arbaya ohne Auto ist undenkbar aus zwei Gründen: 1) die Farmer mit denen ich INterviews und Gruppendiskussionen mache, wohnen im Umkreis von 10 km quer verteilt in der Steppe Äthiopiens, so dass ich sie ohne Auto nicht erreiche. In Arbaya selbst habe ich es einmal gewagt, bei Tageslicht (in Begleitung von 2 Äthiopiern) durch das Dorf zu laufen. Das Ergebnis war, dass ich innerhalb von Sekunden zig Kinder um mich hatte, die geschrien haben “You, You, You, Mr., You, Money, 1 Birr (= Währung hier), Hello Mr.” usw. Sie haben mich angesprungen, angefasst, mich gar nicht mehr losgelassen…es war wirklich nicht schön! Natürlich kann man sagen: süß! aber dieses GEfühl der Affe im Zoo zu sein und dass auch noch eine ganze Woche, ständig angestarrt (und zwar wirklich gestarrt) zu werden und keine Privatsphäre zu haben, ist für uns Europäer wirklich eine Herausforderung. Ich musste mir mein Zimmer mit 2 Männern teilen (beide Mitarbeiter von SWHISA) und sie waren durchaus beide nett. Aber somit hatte ich nun mal keine Rückzugsmöglichkeit.
Doch es war auch eine spannende und schöne Woche, denn ich habe mehrmals den Moment gehabt, in dem mir bewusst geworden ist: Ich bin wirklich mitten in Afrika! so wie ich das immer wollte. mitten im Geschehen. Unglaublich! Abends dieser Sternenhimmel….unaussprechbar einzigartig. Die Autofahrten zu den Farmern über Felder, Steine, durch Flüsse und Viehherden. Jeden Tag strahlender Himmel und brennende Sonne. Menschen, die ohne jeglichen Handwerksmittel, Verkehrsmittel, Strom oder westlichen Know-how ihr Leben managen – mal besser mal schlechter.
Es ist wirklich bewundernstwert, wie Menschen das schaffen. Regierungsprogramme und Hilfsorganisation haben die Gesundheitsversorgung in den letzten jahren enorm verbessert. es gibt ein Health Centre in Arbaya, wo allerdings “nur” Krankenschwestern/ Pfleger arbeiten. Das heißt wenn es wirklich eine schwere Krankheit ist bzw. eine Operation nötig ist, müssen die Menschen ins 80km entfernte, aber nur über eine Schotterstraße zu erreichende Gonda. In den Dörfern um Arbaya, wo die farmer wohnen, die ich interview, gibt es noch mal Health Stations. Hier arbeiten Frauen, die Ansprechpartner für Schwangere sind, Aufklärungsarbeit über HIV und Familieplanung macht etc. NIchtsdestotrotz ist es erschreckend, wie ausgeliefert man in so einer abgeschiedenen Welt ist. Mein Übersetzer hatte beispielsweise einen tag zahnschmerzen. Wie ihr alle wisst, kenn ich diese Schmerzen sehr gut und ich hatte wirklich Mitleid mit ihm. Ich konnte ihm nur Paracetamol geben, was auch ein wenig geholfen hat. Doch was machen Menschen, die dort ihr Leben lang wohnen….unvorstellbar wie gut es uns geht. Was die Bildung angeht: 90% der Farmer haben keine Schulbildung und die restlichen 10% Grundschulniveau.

Eine sehr erschreckende Erkenntnis habe ich bezüglich der Nahrung gemacht. Ich wusste schon vorher, dass die meisten Äthiopier und besonders in abgelegenen Gegenden Injiera als ihr Hauptessen ansehen. Doch als ich die Interviews am Rande der Felder mit ihnen geführt habe, fiel mir auf, wieviele Obstbäume (Papaya, Limonen, Bananen, Guave) es dort gibt. Auf die Frage, ob sie das auch essen, sagte mir ein farmer: nein, mein Körper braucht nur Injiera. Daraufhin habe ich mich weiter umgehört und umgesehen und es ist tatsächlich so, dass 99% der Farmer sich nur einseitig von diesem Hirse-Wasser-Fladen ernähren. “Es ist tradition” heißt es nur, wenn ich frage, warum die anderen wertvollen Nahrungsmittel, die ja unmittelbar in ihrer Umgebung vorkommen, nicht gegessen werden. Es tut mir leid, aber das in einem Land, wo Hungersnöte in regelmäßigen Abständen vorkommen, wo Ernährungshilfe von der WeltBank jährlich finanziert werden…für diese “Tradition” kann ich nur sehr schwer Verständnis aufbringen. Es war mir eine Lehre, dass es immer zwei Seiten einer Information gibt. Vor meiner Reise hätte ich wohl NIE gedacht, wenn ich im TV sehe, dass Äthiopien wieder Ernährungshilfe beantragt hat …selbst Schuld, dann nutzt eure Ressourcen besser. Letzte Woche hab ich mich dabei ertappt, wie genau dieser so gefühlslose und egoistische Gedanke durch mein Kopf ging. Denn in Arbaya gibt es ein Restaurant mit Stromagregat, wo jeden Abend BBC nachrichten laufen. Es war eine sehr merkwürdige SItuation, an diesem Ort zu sitzen, der Mittelpunkt dieser Nachricht ist, die um die Welt geht.
Naja…so könnte ich euch nun noch seitenlang weiter berichten. Doch mittlerweile ist hier Feierabendzeit, Hanne wartet zu Hause mit dem Essen auf mich und hier wird bald alles abgeschlossen. Ich hoffe, dass ich euch diese Woche nochmal schreiben kann, falls nicht, dann hört ihr den nächsten Erlebnisbericht, wenn ich übernächste Woche wieder aus Arbaya zurückkehre.
Einen liebsen Gruß an euch alle, ich hoffe der Winter ist noch nicht eingebrochen und ihr habt noch ein paar Sonnentage. Seid alle fest umarmt, bis bald, eure Anna